01.09.2021 | Volkswagen

Abteilung Attacke: Der neue Polo GTI ist ab sofort bestellbar

Anhänger der ewig jungen Hot Hatch-Bewegung, gerade auch die Älteren unter ihnen, richten einmal mehr den Blick gen Wolfsburg. Dort feiertevor unglaublichen 47! Jahrendie Szene mit dem ersten Golf GTI gewissermaßen ihr Startup. Und jetzt nimmt auch die aktuelle Generation des kleineren Bruders, des Polo, als GTI am spaßbefördernden Fahrgeschehen teil. Erfreulicherweise sorgt dafür keine downgesizte Motorverzwergung, sondern ein gestandenes TSI-Zweiliter-Triebwerk, das mit 152 kW (207 PS) und 350 Nm Drehmoment ein siebenstufiges DSG-Doppelkupplungsgetriebe zum Traktionstanz bittet.
Da braucht es nicht viel Fantasie sich vorzustellen, was damit möglich ist. Zumal Volkswagen das GTI-Fach bekanntlich aus dem Effeff und damit meist auch die Wettbewerber beherrscht. Was wiederum die Endergebnisse von Hot Hatch-Vergleichstests mit Wolfsburger Beteiligung so vorhersehbar macht wie den Ausgang einer Fußballsaison mit den Roten aus München.

Dass ein „speziell abgestimmtes, um 15 Millimeter abgesenktes Sportfahrwerk das typische Fahrgefühl eines GTI von Volkswagen vermittelt“, glauben wir unbesehen und ungetestet. Alles andere wäre auch eine faustsatteldicke Überraschung. Sogar teilautomatisiertes Fahren per „IQ.DRIVE Travel Assist“ bis 210 km/h ist möglich. Was grundsätzlich gut ist, ein wertvoller Sicherheitsgewinn. Andererseits: Wenn es Fahrzeuge gibt, bei denen ein solcher Begriff abtörnt wie vegane Grillwurst-Substitute bei einem Barbecue auf der Southfork-Ranch – dann ein GTI, der es sich quasi selbst besorgt.

LED-Matrix-Scheinwerfer, die der kompakte Sportler serienmäßig mitbringt, sind ohne Wenn und Aber eine feine Sache. „Weitere Assistenz- und Komfortsysteme aus höheren Fahrzeugklassen“ lassen wir uns ebenfalls gern gefallen, sofern sie nicht den GTI-Charakter mit allzu ausgeprägtem Streben nach Multifunktionalität verwässern.

Auch das eher unterkühlte, leicht konservative Design, in das sich der heißeste Polo trotz GTI-Lametta kleidet, geht in Ordnung. Ist einfach Teil der Marken- beziehungsweise Produktphilosophie. Aber die massiv überdimensionierten Rückleuchten wirken auf mich so, als hätten man vor lauter GTI-Begeisterung ins XL-Teilefach der größeren Markengefährten gegriffen, anstatt stilgerecht filigrane S-Formate zu verbauen. Dass mich außerdem das GTI-Emblem in seiner Position mittig unter dem Markenlogo tuningartig anpubertiert, darf gerne als geschmackliche Singularität gewertet werden. Ist aber so.

An Testergebnissen, die vermutlich wieder für sich sprechen, und ebenso am Markterfolg werden solche Einlassungen zu Recht nichts ändern. Deshalb: Willkommen, Polo GTI!

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