2.0 TDI (150 PS)
Medial geschmäht
wird auch der Basisdiesel
2.0 TDI mit 122 PS.
Irgendwo verständlich, will doch die zierliche Zahl nicht so recht nicht zu dem stattlichen Stück Auto passen; dem man die zu befürchtende Schmach ersparen möchte, sich als budgetgetriebene Marketingkreation mit der Potenz einer mittleren Golf-Motorisierung durchs Leben zu schleppen. Trotz 320 Nm Drehmoment. Da zündet die nächsthöhere Dieselstufe mit alltags- und reisekompatiblen 150 PS schon ganz anders.
auto motor und sport hetzt ihn dann auch gleich mal auf seinen populären Stallgefährten Tiguan, der trotz Leistungsvorteil (193 PS) das Nachsehen hat. Bei aller Klasse des erfolgsverwöhnten Kompakt-SUVs erweist sich der Passat trotz seines arg hohen Preises als das reifere, souveränere Auto.
Voll des Lobes ist auch der Testredakteur von
autoscout24. Die Baureihe B9 setze „dem VW Passat tatsächlich die Krone auf. Geräumig wie nie, laufruhig wie nie, Premium wie nie“. Zudem sei die Konkurrenz „um etliches teurer“ und daher nicht auszuschließen, dass der Passat etablierten Premium-Kandidaten wie BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell noch „die ein oder andere Kundschaft abwerben“ könne. Sehen wir genauso - weil es wie er nur wenige schaffen, den Pragmatismus und die Nüchternheit einer nominellen Volumenmarke mit substanzieller Tiefe und lässigem Premium-Aroma zu verfeinern.
Auch der österreichische Automobilclub
ÖAMTC befindet, dass „in Zeiten, in denen gefühlt jedes neue Auto ein SUV ist, der rund 4,9 Meter lange Mittelklasse-Kombi eine erfrischende Alternative“ sei. Das Design sei „unaufgeregt“, die sportliche "R-Line"-Ausstattung lasse die Front „extrem wuchtig“ erscheinen und „den Familien-Freund noch markanter dastehen“. Preisgünstig sei der Passat nicht mehr, „immerhin aber gut ausgestattet“, antriebseitig „sparsam und agil“ und sein Raumangebot „einfach und luftig“.
Der Passat sei und bleibe
„ein Alleskönner,
der fast alles richtig“ mache ...
... und ein Qualitätsniveau erreicht habe, „das kaum noch zu toppen“ sei, fasst
motor1.com seine Eindrücke zusammen. Auch wenn „kleine, ärgerliche Schwächen“ auffallen: die „schnell verschmutzende Rückfahrkamera“, eine „Anfahrschwäche“ des ansonsten tadelfreien 150-PS-Diesels oder eine Getriebeautomatik, die sich in manchen Fahrsituationen beim Sortieren der Gänge verhaspelt. Trotzdem sei es „jammerschade, dass dies die letzte Generation dieses Erfolgstyps sein soll“.
Auch die Testprofis von
Autobild überzeugt der „Kombi für Kilometerfresser“ im Test. Wer „Platz und Alltagstauglichkeit“ suche, aber partout kein SUV wolle, lande „fast automatisch“ beim Passat. Der biete „Platz, Sicherheit, Komfort und hohe Effizienz“, auch wenn das „seinen Preis“ habe - und erhält die Autobild-Testnote 2.
Das Motorressort der FAZ nimmt sich den „würdevoll gereiften“ Wolfsburger
ebenfalls vor und spart nicht mit Lob.
Der Passat sei ein „komfortables Reiseauto mit feudalem Platzangebot“, der „ruhige und sparsame Diesel“ ein „perfekter“ Antrieb, das Adaptivfahrwerk „fein“ und das Infotainment „moderne Konnektivität“. Kritik erhalten nur der recht premiumlastige Preis samt teurer Extras und die „touchige Bedienung“.
„Oberklasse-Flair“ attestiert der niedersächsischen Außendienstler-Ikone auch der
ADAC und positioniert sie im gehobenen Konkurrenzmilieu von Audi A6 Avant, BMW 5er Touring, Mercedes E-Klasse T-Modell und Volvo V90. Schon das Standardfahrwerk bietet „guten Komfort und eine sichere Straßenlage“, ein Extralob gibt es auch hier für das adaptive DCC pro-Fahrwerk. Keinen Gefallen findet die Ausstattungspolitik mit Paketen, die teilweise zwinge, „für mehr Features zu bezahlen als eigentlich benötigt“. In der Business-Ausstattung wiederum erhalte man schon mit wenigen Extras „ein stimmiges Fahrzeug“. Einen „wichtigen Anteil am guten Gesamteindruck“ habe der kultivierte Zweiliter-Turbodiesel, der nicht nur „angemessen kräftig“ sei, sondern vor allem auch „sparsam und sauber“.