Vor 75 Jahren, 1946, betrat eines der liebenswertesten Zweiradgeschöpfe aller Zeiten die Welt: die legendäre Vespa. Und wenn der inflationär verwendete Begriff „Ikone“ wirklich einmal Berechtigung hat, dann hier. Schließlich ist die „Wespe“ seit jeher nicht nur Transportmittel, sondern ein zeitloses Modeutensil, das bis heute den lässigen Chic und die Coolness italienischer Lebensart auf ultrasympathische Art befördert.
Wahrhaftig Grund genug für ein Jubiläumsmodell, hat man sich bei Piaggio zu Recht gedacht. Und so präsentieren sich anlässlich des Ehrenjahres die Versionen Primavera 50 und 125 sowie GTS 125 und 300 als "Special Edition Vespa 75th". Kennzeichen: eine Karosserie in Gelb ("Giallo Metallic") als „zeitgenössische Interpretation von Farbtönen, die in den 1940er-Jahren angesagt waren“, die berühmte Vespa-Krawatte in "Giallo Pirite", eine Sitzbank mit Nubukleder-Bezug und farblich abgestimmtem Keder in "Grigio Fumo", in Grau lackierte Felgen mit Diamant Cut und ein verchromter Klappgepäckträger mit Hecktasche in der Form eines Reserverads.
Als wäre all das nicht genug, gibt es für das Jubiläumsmodell noch ein Welcome-Kit mit einem Schal aus Jacquard-Seide sowie Vintage-Plakette, Owner Book und acht Bildkarten mit Motiven aus acht Jahrzehnten Vespa-Geschichte.
Also: Helm auf (natürlich stilecht aus dem Zubehörprogramm) – und die Wespe brummen lassen!
Exakt 50 Jahre ist es her, da erschienen auf dem asphaltierten Catwalk ein italienisches Supermodel. Ergreifend schön. Ein Faustkeil im Godzilla-Format. Und beängstigend zugleich angesichts der Kräfte, die in ihm walteten. Ein lebendiges Wesen ohne elektronische Aufpasser, ohne regelwütige Assistenten und künstliche Intelligenzen, die dir das Pilotenhandwerk legen und das Fahrerlebnis vorverdaut servieren. Der Maserati Bora.
Entstanden war die automobile Schönheit auf dem Zeichenbrett des genialen Designers Giorgetto Giugiaro, befeuerte wurde sie von einem achtzylindrigen Mittelmotor mit 4,7 Liter Hubraum. 310 resultierende PS und schmächtige 1400 Kilogramm sorgten dafür, dass der fliegende Faustkeil mit 280 km/h zügiger unterwegs war als sein Namensspender, der bis zu 250 Sachen schnelle Fallwind Bora.
Wir wollen jetzt wirklich nicht die ewige Leier vom Früher-alles-schöner-und-besser anstimmen. Aber ein Schuss Melancholie, der wird doch noch erlaubt sein. Am Abend, wenn die versinkende Sonne rubinrote Leuchtpunkte im Barologlas aufblitzen lässt.