Wieder einmal hat die von Kennern geschätzte Automobilmanufaktur ALPINA mit dem B8 Gran Coupé eine Preziose auf BMW-Basis kreiert. Auch wenn sich deren spezifische Reize erst beim Selberfahren erschließen: Eine gewisse Magie wohnt schon den nackten Zahlen inne, die das Auto in kurzen Formeln beschreiben.
So leistet dessen 4,4 Liter großer Biturbo-V8 457 kW (621 PS) und entfaltet – noch beeindruckender – ein maximales Drehmoment von 800 Nm, das sich bereits ab 2.000 U/min auf die Kurbelwelle wirft. Die resultierende Kraftentfaltung darf man, obwohl es sich beim B8 ja unverändert um eine viertürige Luxuslimousine handelt, supersportlich nennen. Oder wo würden Sie, um nur zwei Stammdaten zu nennen, 3,4 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 324 km/h verorten? Eben.
Obwohl die Philosophie von ALPINA seit jeher nicht die ultimative Sportlichkeit ins Zentrum ihres Strebens und Schaffens stellt. Sondern etwas, das man die Perfektionierung automobiler Fahrkultur nennen könnte, und zu der natürlich auch Performancewerte jenseits aller Fragen und Zweifel gehören. Auf jeden Fall bilden die Fahrzeuge aus dem südbayerischen Buchloe – das gilt in urteilsfähigen Kreisen als gesichertes Wissen – extrem reizvolle Alternativen und zugleich Ergänzungen zu den konsequent auf Attacke ausgelegten M-Produkten der Münchener BMW Motorsport GmbH. Während meiner Redakteurszeit im Testressort der Auto Zeitung durfte ich das ausführlich lernen und sprichwörtlich erfahren. Beim Alpina B8 wird das keinen Deut anders sein, da verteilen wir mal ganz großzügig Vorschuss-Lorbeer. Erfahrung halt.
Was der B8 noch an technischen Schmankerln zu bieten hat? Vor allem auf Marke und Modellcharakter abgestimmte, neu entwickelte oder optimierte Komponenten. Darunter eigene Motor- und Ladeluft-Kühlsysteme, eine Sportabgasanlage mit Soundmodulation, ein komplett überarbeitetes und verstärktes ZF Achtstufen-„Switch-Tronic“-Automatikgetriebe mit manueller Schaltmöglichkeit, ein rundum modifiziertes Fahrwerk mit Eibach-Federn, verstärkte Stütz- und Lagerelemente, adaptive Dämpfer mit breit gespreizten Fahrmodi von COMFORT+ bis zu SPORT+.
Dass dieses Potenzial situationsgerecht und zielgenau auf den Asphalt gebracht wird, dafür sorgen der ebenfalls adaptive Allradantrieb „xDrive“ mit Hinterachs-Sperrdifferenzial und traktionsabhängiger Momentenverteilung, eine mitlenkenden Hinterachse, potente Brembo-Stopper und natürlich das traditionelle ALPINA Erkennungszeichen, hier im repräsentativen 21-Zoll-Format: Schmiederäder im filigranen 20-Speichen-Design, bezogen mit feinem Pirelli-Stoff in den Formaten 245/35 ZR21 vorn und 285/30 ZR21 hinten.
Bestellbar ist die bajuwarische Köstlichkeit ab sofort, voraussichtlich lieferbar ab Juli 2021. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 161.200 Euro.