Touareg V6 TDI mit 286 PS: das Volumenmodell
Der V6 TDI in der stärkeren Version mit 286 PS bietet den besten Kompromiss aus Preis, Power und Antriebscharakter – und damit eindeutigen Schwerpunkt von Verkaufsbilanz und Medienecho. Vor allem diese Motorvariante muss sich in Vergleichstests immer wieder im Revier vor allem der deutschen Premium-Widersacher BMW X5, Audi Q7 / Q8 und Mercedes GLE beweisen. Schauen wir mal, wie ihm das gelingt …
Die Gegner: BMW X5, Audi Q7 und Q8,
Volvo XC90, Mercedes GLE, Land Rover
Discovery und Velar. Der Touareg:
nicht Spitze, aber immer vorn dabei.
„Trotz beachtlicher Langstreckentauglichkeit und Handlichkeit“ schafft das VW-Flaggschiff im Vergleichstest von auto motor und sport nur den 3. Platz hinter dem rundum guten X5 und dem Platz- und Variabilitätssieger Q7. „Maue Bremswerte und Ausstattung“ verhindern laut ams ein besseres Ergebnis. Ähnlich das Ergebnis in einem Vergleichstest der Auto Zeitung mit fast identischer Zusammensetzung. Hier siegt der Q7 vor dem X5; der VW Touareg, „der besonders im Antriebskapitel brilliert, wird auch hier Dritter.
Den – je nach Sichtweise – in Würde gereiften bzw. gealterten Mercedes GLE der ersten Generation dagegen schultert der „mit allen Technikzutaten getunte“ Touareg bei auto motor und sport souverän. Das Fahrerlebnis, lobt ams, sei „beeindruckend.“
In der Auto Bild hat er es wiederum mit dem X5 und dem GLE zu tun, Letzterer allerdings in der 2019 frisch lancierten Neuauflage. Auch hier gewinnt der BMW und der Touareg wird erneut Dritter, diesmal hinter dem Mercedes. Wie es kommt? „Den VW werfen Wertverlust und Wartungskosten zurück“. Im Dreiercontest gegen X5 und Audi Q7, ebenfalls bei Auto Bild, hat der Audi die „Single Frame“-Nase vorn, „München belegt nur Rang zwei“. Der „leise, kultivierte und kräftig antretende“ Touareg kann trotz seines klasse Antriebs das Niveau der beiden Bayern nicht ganz halten.
Bei der Auto Zeitung schlägt
der Wolfsburger Audi Q8 und
Mercedes GLE Coupé. Auch XC90
und Velar hat er im Griff.
Die Auto Zeitung hat den großen Wolfsburger ebenfalls in verschiedenen Konstellationen auf den Konkurrenzkampf geschickt. Gegen Generation 1 avanciert er zum Sieger. Die Gründe: „Mehr Platz und Komfort“ und „harmonischerer“ Antrieb als der Favorit Q8, „hochwertiges Finish“ und deutlich günstigerer Preis. Auch den Volvo XC90 und die rollende Designikone Range Rover Velar kann er in der Endabrechnung distanzieren. „Der ausgeprägte Komfort, sein souveräner und dabei enorm sparsamer Antrieb sowie die auf ein neues Level gehobene Fahrdynamik machen ihn zur ersten Wahl“.
Dicker Kurvenfetzer
mit „Luftfahrwerk fast wie auf Wolken“,
aber Vibrationen und
„Display- und Assistenten-Overkill“.
Schneidige Kanten, kräftige Backen, harsche Bügelfalten, die Fenster flach, die Gürtellinie hoch: Der Touareg habe „trotz seiner Größe etwas Geducktes an sich, da steckt viel Lust auf Attacke drin“. Soviel zum Design, aus dem berufenen Munde von FAZ-Auto-Edelfeder Wolfgang Peters. Was gefällt? Ein „Luftfahrwerk fast wie auf Wolken“ und der Umstand, dass man mit dem „dicken Ding Kurven fetzen“ könne. Und was nicht? Antriebsvibrationen bei niedrigen Drehzahlen, eine Spracheingabe, die „zur Lachnummer wird“ und der nervende „Assistenten- und Display-Overkill“.
Nicht ganz so klar das Fazit von motor1.com. Mit dem neuen Touareg habe VW „ein grundsolides“, technologisch „auf Höhe der Zeit“ fahrendes SUV auf die Räder gestellt. „Ein hundertprozentiger Nutzwertler“ sei er aber nicht, dazu bietet er „zu viel Power und Dynamik“. Für diese Erkenntnis allerdings hätte es kein Testprogramm gebraucht – ein Pajero- oder Landcruiser-Kaufkandidat, der über ein Luxusteil wie den Touareg nur einen Gedanken verschwendet, ist kaum vorstellbar. Und inwiefern Power und Dynamik den Nutzwert einschränken können, wird auch nicht näher beleuchtet. Sei´s drum.
Die Qualitätsanmutung im Innenraum
sei nicht überall premium, sagt (nicht nur)
der ADAC. Und das Auto zu teuer.
Ansonsten - feines Fahrgerät!
Seinen Premiumanspruch betone das VW-Topmodell mit hochwertiger Technik, auch Assistenzsysteme und Infotainment seien „auf der Höhe der Zeit“, sagt der ADAC. Auch die Agilität und den Federungskomfort loben die „Auto-Clubberer“, der V6 TDI allerdings benötige höhere Drehzahlen zeige „im Zusammenspiel mit der Achtgang-Automatik eine ausgeprägte Anfahrschwäche“. Einen Rüffel gibt es auch für den Innenraum, dessen Qualität nicht premium-like sei. „Wenn ein Passat innen mehr Teppich verlegt hat, ein Skoda Kodiaq mehr weiche Oberflächen bietet und die Becherhalter-Mechanik eines KIA Picanto den Touareg deklassiert, sollte das in Wolfsburg zu denken geben“.
„Es muss ja nicht gleich Leder sein“, meinen auch die Flottenprofis von bfp Fuhrpark. Dass Kunden stellenweise „mit Hartplastik statt geschäumtem Material abgespeist“ würden, sei aber für eine „Speerspitze der VW-Produktpalette absolut unverständlich“. Ansonsten findet die Speersitze überwiegend Zustimmung – dank eines „enormen Platzangebots“, einem neuen Digitalcockpit mit Displays „wie aus einem Guss“, hohem Fahrkomfort und einer Hinterradlenkung, die das Rangieren erleichtert. „Hochwertige Materialien, saubere Verarbeitung“ loben dagegen die österreichischen Kollegen von Alles Auto, Anklang finden außerdem der „riesige Tank, die hohe Anhängelast und genug Ablagen“. Der Preis wiederum darin ist man sich einig mit dem ADAC, sei „keine Okkasion für einen VW“.
„Braucht sich hinter seinen Verwandten
Lamborghini Urus, Audi Q7,
Bentley Bentayga oder Porsche Cayenne
„beim besten Willen nicht zu verstecken“.
„Wir haben ihn viel und gern bewegt“, anerkennen die Schweizer Automobilpuristen von radical-mag.com, „was wir ja nicht von jedem SUV behaupten wollen“. Der VW Touareg entspringe zwar dem gleichen „modularen Langweilebaukasten (MLB) des Volkswagen-Konzerns“, brauche sich aber hinter seinen Plattform-Verwandten Lomborghini Urus, Audi Q7, Bentley Bentayga oder Porsche Cayenne „beim besten Willen nicht zu verstecken“ – und sein Besitzer nicht zu schämen, „weil das Gerät nicht in erster Linie die (finanzielle) Potenz seiner Besitzer auszudrücken braucht.“ Das Handelsblatt hebt den dezenten Auftritt mit „einem Hauch von Understatement“ ebenfalls wohlwollend hervor, der einem Q7 oder Porsche Cayenne abgeht, „ganz zu schweigen von protzigen Preziosen wie einem Bentley“. Trotzdem: „Oberklasse kostet. Auch bei VW“.
Der Touareg V6 TFSI mit 340 PS: die stärkste Benzinervariante
Gegen die deutschen Hochkaräter Mercedes GLE 450 4Matic, BMW X5 xDrive 40i und Porsche Cayenne rettet sich der Touareg mit Nutzwerten wie Platzangebot, Variabilität und Kosten“ auf Platz drei. „Das hohe Qualitäts-, Komfort- und Bremsniveau der anderen, so auto motor und sport, „erreicht er nicht“. Auch im Zweiervergleich der Auto Zeitung bleibt der „genauso geräumige, aber vom Charakter her eher gelassene“ Wolfsburger hinter dem Münchener zurück. Er laufe „nicht ganz so geschmeidig und braucht mehr Sprit“.
Touareg V8 TDI mit 422 PS: das Topmodell
Die Auto Zeitung ist schwer angetan, der Touareg plus V8 TDI sei „ausgesprochen komfortabel“, biete „zutiefst beeindruckende Fahrleistungen“ und glänze als „souveränes Reise- und Zugfahrzeug“ – alles in allem eine „konkurrenzlos harmonische Kombination“. Volle Zustimmung von auto motor und sport: Für Fans sei dieses Auto buchstäblich das Größte, kombiniere „Kultur mit Kraft bei akzeptablem Verbrauch“. Viel entspannter, zeitgemäß umsorgter und für sämtliche Gegebenheiten gerüstet könne mann nicht reisen.